Im Gegensatz zu den Aphasien lassen sich Kognitive Dysphasien mittels linguistischer Kriterien nicht hinreichend beschreiben. Während bei der reinen Aphasie die linguistische Kompetenz (Lesen/Schreiben/Sprechen/Verstehen) eingeschränkt ist, zeigen sich bei der kognitiven Dysphasie Einschränkungen einzelner Hirnleistungen (u.a. die Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistungen und Exekutivfunktionen), die als kognitive Kompetenz zusammengefasst werden.
Folgen für die Therapie und Diagnostik
Da die kognitive Kompetenz der linguistischen Kompetenz übergeordnet ist, lassen sich die meisten Aphasien nicht isoliert als sprachsystematisches Defizit beschreiben. Eine solch einseitige Sichtweise wird der Komplexität des Sprachsystems nicht gerecht. Vielmehr sollte eine effiziente sprachtherapeutische Behandlung und Diagnostik aphasischer Patienten, Aspekte der kognitiv-orientierten Sprachtherapie berücksichtigen.