Long Covid
Neues Krankheitsbild – altes Problem?
Versuch einer Annäherung an ein neues Krankheitsbild in der Sprachtherapie
Corona und seine Langzeitfolgen sind inzwischen gesellschaftsrelevant geworden und in aller Munde. Kaum eine Zeitschrift oder Talkshow kommt ohne Kurzbericht über Corona und Long Covid aus. Aber wie geht es den Betroffenen nach der akuten Infektion? Immer häufiger klagen Klienten neben Problemen mit Atmung und Artikulation über Wortfindungsstörung und Brain Fog („Gehirnnebel“)
„Irgendetwas läuft nicht mehr rund – was stimmt nicht mit mir?“
Bis Betroffene die Scham überwinden und sich mit ihren wahrgenommenen Defiziten an einen Arzt wenden, dauert es oft einige Zeit.
In meiner Fachpraxis versuchen wir insbesondere Lösungsansätze für den Problembereich der neurokognitiven Störung (Wortfindungsstörungen/ Kommunikationsstörungen) anzubieten. Das therapeutische Vorgehen orientiert sich immer an den alltagsrelevanten Bedürfnissen des Klienten unter spezieller Berücksichtigung der körperlichen sowie mentalen Fatigue.
Gemeinsam mit dem Klienten wird in der Therapie die individuelle Belastungsgrenze ausgelotet. Es gilt, unter Beachtung der Minderbelastbarkeit auf physischer, emotionaler oder kognitiver Ebene den mentalen/körperlichen Crash zu vermeiden. Im Rahmen der meist kognitiv orientierten Sprachtherapie findet eine gemeinsame Zielsetzung und deren regelmäßige Feinjustierung statt.
Der Klient gibt das Tempo vor, der Therapeut bietet professionelle Unterstützung in den einzelnen Phasen der Genesung an.
„Ich habe Long-Covid.“ Dies äußert sich u.a. durch Sprachprobleme. Am liebsten würde ich es verbergen. Die Sprachtherapie bedeutet für mich, meine Scham zu überwinden, mich wieder aktiv an Gesprächen zu beteiligen und meine Lebensqualität zu steigern“ (P. W., 56 Jahre)